Praxis
für Beziehungen, Liebe, Partnerschaft & Sexualität | Holger Niggemann

Sexualität- was ist das eigentlich?

Stellen Sie sich vor, Sie kommen in einen Raum und vor Ihnen steht eine sehr gutaussehende Person. Durch ihr Aussehen, hinterlässt die Person einen positiven Eindruck bei Ihnen. Die Bewertung des Aussehens, der positive Eindruck, all das ist schon ein Teil von Sexualität. Unsere individuelle Sexualität beeinflusst einen Grossteil unseres Verhaltens. Und in unserer Gesellschaft geht es grossteils auch um Sexualität.

Sex und Sexualität sind nicht dasselbe

Sex und Sexualität sind nicht dasselbe. Sex ist genauso wie die Beurteilung, ob eine Person gut aussieht, sympathisch ist etc. ein Teil von Sexualität. Unser Urteil über das Aussehen oder die Sympathie haben dabei auch erstmal nichts mit Sex zu tun. Aber ohne eine positive Beurteilung einer Person, würden wir mit Sicherheit auch keinen Sex mit ihr haben. Also: Sex und Co. stehen am Ende der Sexualität von uns Menschen. Und so sind Sex, Fortpflanzung und Co. nur der kleinste Teil unserer Sexualität.

Der Anfang von Sexualität

Am Anfang unserer Sexualität steht, was uns gefällt. Dabei geht es um optische Eindrücke und Sympathie. Daran schliesst unser eigenes Körperfeedback an. Es gibt Berührungen, die uns einfach gut tun. Mich hat z.B. meine Mutter während meiner Kindheit oft gestreichelt und das tat mir gut. Ich mag es auch heute, gestreichelt zu werden. Auch meine Freund*innen streicheln mir mal den Arm. Und manche umarme ich sehr herzlich – und fast schon intim. Auch dies gehört zu unserer Sexualität. Hinzu kommt, wir planen schon unser Aussehen aufgrund unserer Sexualität und was uns eben gut tut. Ebenso, wie wir uns in der Öffentlichkeit und Gesellschaft (auch Privat) geben – wir planen unser Verhalten. Diese Planung ist zwar unbewusst, hat aber etwas mit unserer Sexualität zu tun. Verallgemeinert können wir sagen, alles was uns gut tut, ist Sexualität.

Menschen sind von Geburt an sexuelle Wesen

Die Sexualforschung sieht uns Menschen ab der Geburt (machmal auch schon im Mutterleib) als sexuelle Wesen an. Babys und Kinder habe daher auch eine eigene Sexualität. Diese hat aber noch nichts mit Sex zu tun, sondern nur mit dem was ihnen gut tut. Sex kommt bei uns Menschen und auch allen Tieren erst in der Pubertät dazu – und dies auch nur langsam.


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